In der universitären Lehre liefern Planspiele einen methodischen Rahmen, den es zielorientiert und spezifisch für unterschiedliche Lehr-Lern-Angebote zu gestalten gilt. Es entstehen komplexe Lernarchitekturen mit praxisorientierten Anregungen, um das eigene Handeln in nicht-trivialen Situationen zu reflektieren und zu analysieren. Lernende in solchen Lehrveranstaltungen müssen selbst aktiv werden und teamorientiert und selbstorganisiert kreative Lösungen finden.
Die sogenannte "Spielpädagogik" ist eine Fachdisziplin der Spielwissenschaft. Die Erkenntnisse der Unterdisziplinen Spieldidaktik und Spielmethodik haben sich vor allem in der Schulpädagogik, der Sozialpädagogik und im Bereich der Sozialarbeit niedergeschlagen. Sie bilden eigene Bereiche, die mit nahezu allen Sparten der Pädagogik kooperieren können. Spielpädagogische Zielsetzungen und Methoden finden sich auch in der Erlebnispädagogik, der Kulturpädagogik, der Jugendarbeit und der Sonderpädagogik. Die Theaterpädagogik bildet eine Unterkategorie der Spielpädagogik, die besonders das Medium Theaterspiel (auch darstellendes Spiel) in den Blick nimmt. Spielpädagogik steht im Schnittpunkt der drei großen gesellschaftlichen Aufgaben Bildung, Kulturarbeit und Jugendarbeit.
Die spielpädagogische Arbeit ist in erster Linie auf Kinder und Jugendliche ausgerichtet. Sie hat sich aber auch im Bereich der Altenhilfe, der Erwachsenenbildung und im wirtschaftlichen Bereich, beispielsweise beim Motivationstraining und der Personalentwicklung, etabliert.
Die "Spielwissenschaft" hingegen erforscht und systematisiert mit einer Reihe unterschiedlicher Fachdisziplinen das komplexe Phänomenfeld des Spiels und des Spielens. Als solche mit dem Spiel befasste Disziplinen gelten etwa die Spielpsychologie, die Spielpädagogik, die Spieldidaktik, die Spielmethodik, die Geschichte des Spiels oder die Spielsoziologie. Die Spielwissenschaft umfasst damit sowohl rein theoretische als auch anwendungsbezogene Forschungsbereiche, die eng mit der Spielpraxis verbunden sind. Zusätzlich liefern kooperierende Fachgebiete wie etwa die Sportwissenschaft Erkenntnisse aus ihrem speziellen Forschungssektor (Sportspiele, Extremsport etc.).
Das Forschungsinteresse der Spielwissenschaft richtet sich auf der einen Seite auf die Erschließung des Sachgebiets Spiel, seines (sich verändernden) Merkmalsspektrums, seiner Strukturen, seiner historischen Wurzeln, seiner Formenvielfalt, seiner gesellschaftlichen Bedeutung, seiner Bewertung. Auf der anderen Seite befasst sie sich mit der Persönlichkeit des Spielenden (dem sogenannten ‚homo ludens’), mit seinem Spielverhalten, seinen Sinngebungen, seiner Beeinflussbarkeit, der Bedeutung des Spiels für ihn in den verschiedenen Lebensabschnitten. Ein spezieller Teilbereich der Spielwissenschaft für Computerspiele ist die Ludologie.